Es ist leer und still

Ursula Schulten ist die Projekt-Koordinatorin der Salvatorianerinnen weltweit. Sie ist für eine Woche ins Heilige Land gereist, um mit den Schwestern über die Arbeit unter den schwierigen Bedingungen des Krieges in Gaza zu besprechen.

Ihre erste Station führt Ursula Schulten nach Nazareth in die Salvatorschule. Seit Beginn des Krieges im Oktober sind alle Lehrkräfte, die vielen Helferinnen und Helfer der Schule sowie die Schwestern um Sr. Klara bemüht, den Kindern eine möglichst große Normalität zu bieten. „So vieles ist unklar – im Großen wie im Kleinen“, sagt Sr. Klara. Darum sollen die Kinder in der Schule Stabilität und einen Alltag spüren, der auf die Zukunft blickt.

Sie wissen nicht, was die Zukunft bringt

Doch die Sorgen der Gegenwart sind auf den Straßen Nazareths deutlich zu spüren. Das Angebot in den kleinen Geschäften am Straßenrand ist zwar kaum eingeschränkt. Obst und Gemüse liegen in der Auslage bereit. Aber die Menschen sind zögerlich; viele müssen rechnen, ob es noch bis zum Monatsende reicht. Bei Arbeitern ist der Monatslohn nicht festgelegt, sondern richtet sich nach der Auftragslage. Und die ist überall schlecht. Israel ist im Krieg, und die Entwicklung der Zusammenarbeit mit der arabischen Bevölkerung im Norden Israels ist ungewiss. „Bestehende Gräben haben sich vertieft, neue Gräben sind hinzugekommen“, beschreibt es Sr. Klara.

Die Pilger und Touristen fehlen

Nazareth – in weiten Teilen vom Tourismus abhängig – ist touristenleer. Wo sonst Busse in Schlangen stehen, Menschen gruppenweise durch die Altstadt strömen und Gläubige vor der Verkündigungsbasilika auf Einlass warten, herrscht Leere und Stille. Touristen- und Pilgerführer sind ohne Arbeit, Souvenirhändler ohne Kunden und Restaurants ohne Besucher. Die Familien leben von ihren Notreserven. Das spürt Sr. Klara, die immer häufiger Anfragen von Familien erhält. Die Schwestern versorgen bedürftige Familien auf einfache Weise mit Obst, Gemüse und Lebensmitteln. „Wir nehmen ihnen etwas von der alltäglichen Sorge, damit sie nicht verzweifeln und nicht die Hoffnung aufgeben“, beschreibt Sr. Klara diese Arbeit.

„Ich selbst war unzählige Male mit Pilgergruppen im Heiligen Land. Diese Leere schmerzt. Sie zeigt, wie wichtig unsere Verbundenheit mit den Menschen im Heiligen Land ist. Denn auch durch uns bleiben die heiligen Stätten lebendig. Unsere Solidarität gibt den Christen vor Ort in ihren Pfarreien und Einrichtungen Kraft“, sagt Ursula Schulten bei ihrem Gang durch die Altstadt Nazareths.

 

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