Schwestern bleiben Hoffnungsträgerinnen
Seit Anfang Oktober ist das Heilige Land im Ausnahmezustand. Nach den brutalen Terror-Attacken der Hamas auf israelische Bürgerinnen und Bürger reagierte die Armee mit einem massiven Militäreinsatz. Im Gaza-Streifen wird gekämpft und Millionen Menschen sind auf der Flucht. Gleichzeitig fliegen weiter Raketen aus Gaza nach Israel und auch aus dem Norden feuert die Hisbollah auf Galiläa. Auch im Westjordanland mit Orten wie Bethlehem oder Ramallah hat sich die Lage geändert. Rund 2,5 Millionen Palästinenser können die Gebiete nicht verlassen, der Warenverkehr ist extrem eingeschränkt, die Verzweiflung der Menschen wächst.
Wir sind da: gestern-heute-morgen
Die Salvatorianerinnen, die schon seit 65 Jahren im Heiligen Land leben und arbeiten, halten ihre Einrichtungen in Nazareth und Emmaus auch in diesen schwierigen Zeiten weiter offen. „Wir führen unsere Arbeit und unsere humanitäre Hilfe unbedingt weiter. Wenn es uns möglich ist, werden wir sie sogar intensivieren und weiter ausbauen“, sagt Schwester Klara von der Salvatorschule in Nazareth.
Schwester Hildegard leitet das Altenpflegeheim Beit Emmaus mit einem angeschlossenen College für die Ausbildung von Pflegekräften. Durch die Nähe zu Tel Aviv schlagen auch in dieser Region immer wieder Raketen der Hamas ein. Die Gebäude der Salvatorianerinnen haben bisher keinen Schaden genommen. Doch die täglichen Überflüge der israelischen Kampfjets, die Abriegelung der Ortschaften – all das führt bei den Menschen zu einer lähmenden Angst. Dieser Angst setzen die Schwestern so viel Normalität wie möglich entgegen. Am Pflege-College wird online unterrichtet. Die Vorräte für das Haus konnten trotz steigender Preise aufgestockt werden und auch ein wenig Heizöl für den Winter wurde gekauft. 22 Frauen und Männer aus dem Dorf haben bei der Olivenernte geholfen – eine der wenigen verbliebenen Verdienstmöglichkeiten, nachdem sie ihre Arbeitsplätze in Israel nicht mehr erreichen können. „Unsere Botschaft ist klar: Wir sind da“, sagt Schwester Hildegard.
Als Gemeinschaft zusammenstehen
Auch Schwester Klara, die Mitschwestern und die Schulleitung der Salvatorschule in Nazareth setzen darauf, den Kindern und Jugendlichen einen vertrauten Raum zu geben. Nach kurzer Unterbrechung in ganz Israel ist der Präsenz-Unterricht wieder gestartet. „Wir sind wie eine Familie, die zusammensteht. Wir sorgen uns gemeinsam, wir beten gemeinsam und eines Tages lachen wir auch wieder gemeinsam“, sagt Schwester Klara. Die Salvatorschule gibt in diesen schwierigen Zeiten Geborgenheit und Schutz.
Den Menschen im Heiligen Land stehen weitere, schwierige Wochen bevor. Auch wenn der Alltag nicht leicht ist, er wird niemals hoffnungslos sein. Davon sind die Salvatorianerinnen überzeugt und dafür treten sie mit all ihrer Kraft ein. Was schon im Namen anklingt, leben und verkünden sie: den „Salvator“, den Heiland, das Heil Gottes, das für jeden Menschen bestimmt ist. Auch wenn ihr Wirken zurzeit nur eingeschränkt möglich ist, bleiben sie an der Seite der Menschen, die auf ihre Hilfe vertrauen.
„Als Schwesterngemeinschaft versammeln wir uns immer wieder voll Vertrauen zum Gebet. Für uns ist es wertvoll und ermutigend zu wissen, dass viele Menschen mit uns in Gedanken und im Gebet verbunden sind. Dafür danke ich von Herzen.“
Schwester Hildegard, Beit Emmaus
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Dieser Bericht ist unserem Rundbrief entnommen. Hier zum Download