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BEIT EMMAUS: PFLEGE FÜR KÖRPER UND SEELE

Liebevolle Pflege soll jeder bedürftige Mensch erfahren dürfen – unabhängig von Herkunft, Religion oder Geschlecht. Diese Überzeugung leben wir Salvatorianerinnen in Beit Emmaus („Haus Emmaus“) im Dorf Qubeibe im Westjordanland. Mit Unterstützung des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande (DVHL) haben unsere Schwestern dort einen Ort geschaffen, an dem alte und kranke Menschen in Gemeinschaft und in Würde leben können.

JENSEITS DER CHECKPOINTS

Beit Emmaus war früher ein Honeymoon-Hotel für wohlhabendere Palästinenser. Nun wirkt es wie eine Oase in einer Gegend, in der das Leben der Menschen von der Politik Israels bestimmt ist. Obwohl Jerusalem gerade einmal 12 km entfernt liegt, ist die Stadt für viele Palästinenser praktisch unerreichbar. Damit fehlt ihnen der Zugang zu geregelterer Arbeit und Gesundheitsversorgung. Pflegebedürftige Menschen, insbesondere Frauen, werden deshalb häufig als zusätzliche, nicht zu stemmende Last empfunden.

Lesen Sie die aktuelle Ausgabe der Emmaus-Wege online.

KÜMMERN UM DIE SCHWÄCHSTEN

„Wir könnten in der Woche 100 alte oder behinderte Menschen aufnehmen“, stellt Sr. Hildegard Enzenhofer fest. Die aus Österreich stammende Salvatorianerin leitet Beit Emmaus. Gemeinsam mit ihrem Team aus Salvatorianerinnen, Krankenschwestern und Freiwilligen kümmert sie sich um derzeit rund 30 pflegebedürftige arabische Frauen. „Einige Frauen waren völlig verwahrlost, bevor sie zu uns kamen. Ihre Küsse, Umarmungen, die hilfesuchenden Blicke und Gesten, berühren mich sehr“, sagt Sr. Hildegard.

ACHTUNG DES GANZEN MENSCHEN

In Emmaus wird nicht nur der Körper gepflegt, die seelische Gesundheit ist mindestens ebenso wichtig. Und dieses Recht auf Achtung des ganzen Menschen gilt ausnahmslos für alle. Christen und Muslime, junge und alte Menschen leben und arbeiten in Beit Emmaus zusammen. Erfahrungen, Sprachen, Glaubensrituale sind verschieden, doch die tägliche Begegnung mündet in Respekt, Zuneigung und gegenseitigem Lernen.

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Stichwort: Beit Emmaus

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DIE ZUKUNFT SICHERN

Im Jahr 2007 wurde ein kleines Wunder wahr: In Zusammenarbeit mit der Universität Bethlehem eröffneten die Salvatorianerinnen eine Krankenpflegeschule auf dem Gelände von Beit Emmaus. Junge arabische Frauen und Männer erhalten dort eine vierjährige Ausbildung. Etwas Vergleichbares hatte es zuvor in der Region noch nicht gegeben. Statistiken zeigen, dass derzeit mehr als 90 Prozent der Absolvent/innen arbeiten – das ist einzigartig in Palästina.

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Projektreferentin

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