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Christliche Schulen stärken Position im Heiligen Land

Gemeinsames Auftreten über Konfessionsgrenzen hinweg

Für die unterschiedlichen christlichen Konfessionen im Heiligen Land war es in der Vergangenheit immer wieder schwer, gemeinsame Positionen zu finden oder zusammenzuarbeiten. Umso bemerkenswerter ist es, dass jetzt erstmals alle Träger christlicher Schulen zu einer gemeinsamen Konferenz mit hochrangigen Vertretern des israelischen Bildungsministeriums zusammengekommen sind. Neben der Lösung praktischer Fragen zum Umgang mit der Corona-Pandemie standen die Verhandlungen über das christliche Profil der Schulen im Mittelpunkt.

Der Anteil der Christen in Israel liegt bei rund 2 Prozent. Dennoch gibt es rund 50 Schulen im Land, die von römisch-katholischen, griechisch-katholischen, griechisch-orthodoxen, anglikanischen oder baptistischen Christen geführt werden. Die Schulen konzentrieren sich auf die Regionen mit größeren christlichen Gemeinschaften im Norden des Landes und in Jerusalem. Grundsätzlich stehen sie Christen, Muslimen, Drusen und auch jüdischen Israelis offen. Aktuell liegt die Schülerzahl bei 33.000.

Der Lateinische Patriarch von Jerusalem Pierbattista Pizzaballa wandte sich zu Beginn der Konferenz an die Teilnehmer. Er betonte die Leistungen der christlichen Schulen für die gesamte israelische Gesellschaft und besonders für die christliche Minderheit im Land. Neben Patriarch Pizzaballa nahmen an der Konferenz auch der griechisch-katholische Erzbischof von Galiläa Yousef Matta, Vikar Rafiq Nahra vom römisch-katholischen Patriarchat Nazareth sowie Vikar Jamal Khader vom Patriarchat für Jordanien teil. Auf der Konferenz lobten auch die Vertreter des Bildungsministeriums die Arbeit der christlichen Schulen.

Die Teilnehmer der Konferenz nutzen die Gelegenheit, Anforderungen an die Schulen einerseits und Forderungen der Schulen ans Ministerium andererseits konstruktiv zu diskutieren. „Diese neue Einheit im Dialog stärkt uns. Unsere Position gemeinsam vorzutragen, macht es für jeden von uns leichter“, sagt Awni Bathish, Leiter unserer Salvatorschule in Nazareth, der das Zustandekommen der Konferenz maßgeblich vorangetrieben hatte. Alle Konfessionen und das Ministerium begrüßten die Initiative und sprachen sich für eine Fortführung des Dialogs in gemeinsamer Runde aus.