Kerpen, 23.05.2018 – Wegen der humanitären Katastrophe in der Demokratischen Republik Kongo stellt die Ordensgemeinschaft der Salvatorianerinnen ihre Hilfsangebote auf akute Nothilfe um. Weil immer mehr Kinder und Familien von Krankheit und Hungertod bedroht sind, weiten die Ordensschwestern das bestehende Angebot in ihren Gesundheitszentren aus, um Medikamente, Lebensmittel und Babynahrung zu verteilen sowie Kinder zu impfen. Seit 60 Jahren unterstützen die Salvatorianerinnen durch Bildungs- und Gesundheitsprojekte den nachhaltigen Aufbau sozialer Strukturen im krisengeschüttelten Kongo. “Jetzt werden wir vordringlich Nothilfe leisten, damit die Menschen nicht zu Tausenden sterben”, sagt Ursula Schulten, Projektkoordinatorin der Salvatorianerinnen.

In den Regionen des Kongo kämpfen schon seit vielen Jahren verschiedene Gruppen mit rücksichtloser Gewalt um Macht und Einfluss. Konzentrierten sich die Kämpfe bisher auf den Ost-Kongo, droht nun eine humanitäre Katastrophe im Zentrum und Südwesten der Republik. Hunderttausende Menschen sind in den vergangenen zwei Jahren aus der Kasai-Region in die Städte geflohen, die auf diesen Zustrom nicht eingerichtet sind. “Vor den Städten bilden sich armselige Hüttensiedlungen aus Brettern. Plastikplanen, die von vorbeifahrenden Lastwagen fallen, sollen vor Regen schützen”, so beschreibt Schulten die Lage. Sie selbst war im April vor Ort, um sich ein Bild von der Lage zu machen.

In ihren landesweit zwölf Einrichtungen spüren die Salvatorianerinnen die wachsende Not. Zu viele Menschen sind ohne Versorgung und ohne Hoffnung auf Arbeit und Lebensmittel. Die Geflüchteten überfordern die ohnehin brüchige Infrastruktur der Städte. Als Teil der Gesellschaft wirken die rund 100 einheimischen Salvatorianerinnen im Kongo vor allem am Aufbau der Gesundheitsvorsorge in den befriedeten Regionen und Städten mit. Durch ihre Grassroot-Arbeit an der Basis der Gesellschaft können sie zahlreiche Erfolge vorweisen. Doch nachdem sich die Lage in den vergangenen Monaten immer weiter zugespitzt hat, steht diese Aufbauarbeit nun zurück. Die Versorgung der Familien mit Lebensmitteln und Medikamenten hat oberste Priorität.

“Wir nutzen unsere enge Verbindung zu den Menschen, um direkt und schnell zu helfen”, sagt Schwester Melpomène Kayiba Mawanba in Kolwezi. Die Salvatorianerinnen sind bereits seit 60 Jahren im Kongo im Einsatz. Die Ordensgemeinschaft lebt vor Ort mit den Menschen und arbeitet gemeinsam mit ihnen am Aufbau stabiler gesellschaftlicher Strukturen. Die so geschaffenen sozialen Strukturen werden nun eingesetzt, um die direkt benötigte Nothilfe zu leisten. Auch hier ist den Ordensschwestern wichtig, nah an den Menschen zu bleiben, mit denen sie leben. Getragen wird diese Arbeit von der weltweit aktiven Ordensgemeinschaft der Salvatorianerinnen. Sie engagiert sich in der Gesundheitsförderung, in Schulen sowie in Projekten von lokalen Pfarrgemeinden und zur Förderung von Frauen. Finanziert wird sie hauptsächlich von Spenden.