Hilfe aus der Natur

Für viele Menschen in der Diözese Chimoio im Westen von Mosambik war es lange Zeit kaum möglich, zum Arzt oder in eine Apotheke zu gehen. Ein 15 Jahre andauernder Bürgerkrieg, der 1992 zu Ende ging, hatte Menschen und Infrastruktur gleichermaßen schwer geschadet. Lange Zeit gelang es nicht, eine funktionierende Gesundheitsversorgung in der von Armut geprägten Gegend aufzubauen. Im Jahr 2011 eröffneten brasilianische Salvatorianerinnen im Dorf Messica ein Zentrum für Alternativmedizin – ein Segen für die Menschen.

Das offene Fenster – eine besondere Apotheke

„A janela aberta“, „das offene Fenster“ nennen unsere Schwestern die erste Anlaufstelle im Zentrum, eine Apotheke. Wer Beschwerden hat, kann sich dort beraten lassen und erhält, sofern zur Behandlung geeignet, ein Arzneimittel, hergestellt aus Heilpflanzen. „Wir haben Naturarzneien in sämtlichen Darreichungsformen: Sirupe, Salben, Tropfen, Tabletten, Tees, Öle zum Einreiben oder Inhalieren“, zählt Sr. Gládis M. Lando SDS auf. Seit mehr als 20 Jahren ist die Salvatorianerin im Bereich der Naturmedizin tätig. „Wir nutzen selbst angebaute einheimische, aber auch exotische Pflanzen, deren Wirkung in wissenschaftlichen Tests nachgewiesen wurde.“

Das Zentrum hat mittlerweile einen exzellenten Ruf. Menschen aus 16 Gemeinden in einem Umkreis von 600 Kilometern suchen und finden dort Hilfe.

Aufklärung und Beistand

Besonders wichtig ist unseren Schwestern die gesundheitliche Aufklärung der Menschen. AIDS ist ein großes Problem in Mosambik, ungefähr jeder zehnte Einwohner ist HIV-positiv, Frauen sind dabei deutlich häufiger betroffen als Männer. In der Anlaufstelle kommt Sr. Gládis immer wieder mit Menschen ins Gespräch. Sie sensibilisiert sie, auf Anzeichen der Krankheit zu achten und ermutigt sie, zum Arzt zu gehen, um sich untersuchen zu lassen. Wenn es ihnen möglich ist, besuchen unsere Schwestern die Infizierten und ihre Familien. Sie geben Rat, wie weiteren Ansteckungen vorgebeugt werden kann und leisten den häufig diskriminierten und ausgegrenzten Menschen Beistand.

Spezielle Aufmerksamkeit erhält auch eine Gruppe von derzeit etwa 50 Waisen. Die Kinder und Jugendlichen erfahren in speziellen Kursen, wie sie für ihre Körperhygiene sorgen und somit Krankheiten und Infektionen vorbeugen können. Wenn sie einmal selbst eine Familie gründen, werden sie dieses Wissen weitergeben können.